GTREU dem Motto –
Gemeinwohl statt Eigennutz
Im Für-ein-ander steckt einmal der Zweck – wofür tue ich etwas. Aber es verbergen sich darin auch der eine und der andere. Das Ich und das Du. Was für ein schönes Wort! Die Neuguss-Gruppe gründet im Prinzip auf genau diesem Wort. Auf einer ganz bewussten Entscheidung für einander. Um im Miteinander einem Zweck zu dienen, der weit über das einzelne Unternehmen, aber auch den einzelnen Menschen innerhalb eines Unternehmens hinausweist. Und ebenso über die Zeit. Im Bekenntnis, dass das Wirtschaften im Kern ein soziales Ereignis ist, bei dem es darum geht, für den Anderen da zu sein. Deshalb ist eine der Kernfragen der Neuguss-Gruppe: „Was brauchst Du?“.
Sowohl das, was ich tue, richtet sich an dieser Frage aus. Aber ebenso, wie ich es tue. Eine Wirtschaft, die Wachstum zum Selbstzweck ernennt und ausschließlich auf die Anhäufung von Geld setzt, hat sich längst überholt, und spätestens seit der Finanzkrise hat diese Erkenntnis eine enorme gesellschaftliche Relevanz erhalten. Dies zeigt sich zum Beispiel auch in den Bestrebungen und Initiativen rund um die Gemeinwohlökonomie, die letztlich auch in ein Zertifizierungsverfahren umgesetzt wurde, dem sich immer mehr Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen und Zusammenhängen stellen. Um Transparenz zu schaffen, wo man bereits auf dem richtigen Weg ist. Aber auch, um Baustellen aufzuzeigen und damit angehen zu können.
Dieses Ringen ist Kernthema der Neuguss-Gruppe. Sie tut quasi seit 50 Jahren nichts anderes und wirtschaftet nach dem Prinzip miteinander-füreinander. Durch den Unternehmenszweck selbst. Im Unternehmensverbund. Aber ebenso im gesellschaftlichen Kontext. So setzen sie einen Großteil der Unternehmensgewinne für gemeinnützige, gemeinwohlorientierte Zwecke ein und wird dadurch sozial wirksam.
Aber das Prinzip Miteinander geht natürlich auch über die Neuguss hinaus. In der GTREU versammeln sich Unternehmen wie die Neuguss, deren Anliegen es ist, das Potential treuhändischen Unternehmertums systematisch zu entwickeln und in seiner Umsetzung zu unterstützen. Aber was genau meint eigentlich treuhänderisch? Auf der Suche nach der Wortherkunft stößt man als erstes auf den Begriff „zu treuen Händen“. Ein Besitztum wird zu eben jenen „treuen Händen“ gegeben, jemandem „anvertraut“. Es geht hierbei also nicht mehr um ein „Haben“, sondern um ein vertrauensvolles Begleiten und Pflegen, und zwar über einen gewissen Zeitraum. Wie heißt es auch im Grundgesetz: Eigentum verpflichtet. Und zwar besteht diese Verpflichtung nicht nur für das Eigentum. Sondern auch aufgrund dessen. Wir haben in diesem Begriff also ein sehr schönes Bild der Gemeinwohlfrage, für die die unter dem Dach der GTREU versammelten Unternehmen stehen und durch unterschiedliche Formate wie Tagungen, Dialogformate, Seminare, Workshops, Publikationen, Forschungs- und Beratungsprojekte weitertragen und -entwickeln. Im übrigen findet man zu dem Begriff „treuhänderisch“ auch das „Unterpfand“, das wir aus Hoffmann von Fallerslebens Text des „Lied der Deutschen“ zwar kennen und vielleicht auch im Rahmen einer Weltmeisterschaft dann mal als Nationalhymne mitsingen. In diesem Kontext steht das Unterpfand für Garant – und zwar für ein glückliches Miteinander („Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand …“). Vielleicht dürfen wir auch das treuhänderische Unternehmertum als Garant für eine zukunftsfähige Wirtschaft sehen - zum Wohle aller.